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FR 13.12.@ naTo/Z*r*: Reggae Sounds of ´89/Punky (Dubby) Reggae Party mit Mamadou & Sama Yoon, Ossia, Maken, Al-Haca u.a.

Im Triumph eine Geste globaler Solidarität: am 8.Jahrestag des Kriegszustands in der Lenin-Werft, Gründungsort der Solidarność, arrangiert als jamaikanisch-britisch-polnisches Reggae-Fest. Punk- und Reggaeaktivist Maken erläutert Kontexte mit Jurek Kleszcz, einem der Organisatoren, wonach der damals aufgetretene afro-polnische Mamadou Diouf performt und eine Punky (Dubby) Reggae Aftershowparty den Vibe in die Nacht trägt.

Der 13.Dezember ist tief ins polnische Gedächtnis eingebrannt. Verkündete doch an jenem Tag des Jahres 1981 General Jaruzelski den Kriegszustand im Land, um Herr der chaotischen Lage zu werden und jene politische Bewegung zu zerschlagen, die um die 1980 zugelassene Gewerkschaft Solidarność gewachsen war. Acht Jahre später, nach den ersten halbfreien Wahlen im Juni und dem Beginn der Verhandlungen zur friedlichen Machtübergabe am Runden Tisch, zudem nach dem Mauerfall als endgültiges Zeichen neuer Zeit, arrangierten die Gebrüder Kleszcz, lange Zeit schon Förderer des Reggae in Polen, eine ganz besondere Geste, die im Augenblick des Sieges den solidarischen Blick für weiterhin anstehende globale Kämpfe einforderte. Die schon länger funktionierende Achse zum britischen Reggae nutzend – bereits Mitte der 1980er tourten Misty in Roots durch Polen, kurz darauf auch die On-U Sound-Posse und später nahmen die Twinkle Brothers dort mit polnischen Jazz-Bläsern auf – organisierten sie das Solidarność Anti-Apartheid Festival, das britisch-jamaikanische Acts mit polnischen Reggae-Musikern vereinte, die wiederum oft Punk- und Jazz-Background hatten, darunter Linton Kwesi Johnson & Dennis Bovell Dub Band, Twinkle Brothers, Bob Andy, Brisley Ford von Aswad und Benjamin Zephaniah. Selbst Adrian Sherwood von On-U Sound war geladen, konnte aber krankheitsbedingt dann doch nicht den Live-Dub-Mix übernehmen. Dass die Kämpfe in der neuen Zeit allerdings auch lokal weiter gehen würden, deutete sich während des Abends an, der ansonsten als rauschende Party begangen wurde: lokale Nazi-Skinheads provozierten mit Sieg Heil-Rufen und attackierten Besucher.
Jurek Kleszcz, einer der Organisatoren, kommt extra aus London, um mit Maken, einem der wichtigsten Reggaepromoter Polens und damaligem Punk mit Beziehungen zur oppositionellen Punk-Kreisen in Ostberlin, die Kontexte aus heutiger Perspektive zu werten. Zudem tritt Mamadou Diouf auf, der damals als ganz junger Musiker zum Line-up zählte, heute aber der führende afro-polnische Act ist. Der 1983 zum Studieren aus dem Senegal gekommene und seit den späten 1980er in Polen musikalisch aktive Diouf vermengt vibrierenden Afro-Pop mit Reggae und Jazz, unterstützt durch Sama Yoon, eine Gruppe von renommierten Musikern der polnischen Reggae- und Globalgroove-Szene, und lässt das Ganze vom Dubproduzenten Activator Mario Dziurex live mixen. Der wiederum mit Maken aka DJ Bass Reprodukktor Xiądz Maken I das Joint Venture Soundsystem betreibt, das eines der ältesten Polens ist und für die folgenden (Polski) Dubby Punky Reggae Aftershow Party aktiviert wird, die an einem noch anzusagenden Ort Leipziger Subkultur steigt und zudem Ossia aus Bristol/UK mit einem Post Punk Dub-Set sowie das Al-Haca Soundsystem und MRN aus dem Umfeld des Leipziger Labels Jahtari sowie mit Plugdub eine basskräftige klassische Eigenbau-Anlage aufbietet.

BBC-Report 1989: www.youtube.com/watch?v=NArQyinvYzY

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