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Gender- Geschlechterverhältnisse im Pop
Testcard- Beiträge zur Popgeschichte #8

Ein Topic in all seiner Schwere... ich will hier erst gar nicht versuchen, dem irgendwie gerecht zu werden, wie könnte ich, dem steht ein Fast-300-Seiten-Band gegenüber. Bzw.: auf dessen Seite stehe und lese ich. Grundsätzliches, Verzweifeltes, Wütendes, Forderndes, Analytisches, Wissenschaftliches, Autobiographisches, Rotzendes, Fragendes, Vorwerfendes, Charmantes, Bedrückendes... in vielfachen Facetten Widergespiegeltes zum Verhältnis Pop & Geschlechter (natürliche, zugeschriebene, gewählte, konstruierte, gewechselte...), die in gewisser Weise auch darauf hinauslaufen, sich der erschreckenden Übermacht männlich-heterosexueller Präsenz in dieser Weltennische zu stellen und jene vehement in Frage, und zwar endlich auch mal praktisch, außer-innerzirkellich, bitte sehr!. Soweit, so kurz, so bündig: lesen!- das geht alle an. Und behandelt auch alles Mögliche im Spektrum: Chris Korda und Terre Thaemlitz, Fetisch Park, den Witz der Verona Feldbusch, die AAO-Kommune des Otto Muehl (bittere Entlarvung!), den Sexismus der Plattencover, „Plot und Psychologie in lesbischen Krimis“, „Drag Kings und die Performance des Postmodernen Geschlechts“, „Aimee und Jaguar“, Frauen als Produzentinnen, Frauen hinter Turntables u.v.a.m.... Persönliches vermengt sich untrennbar mit Generellem, Nüchternheit mit Vehemenz, Ohnmachtsgefühle mit Aufbruchsrhetorik. Auswahldiskografie/bibliografie inklusive, plus die üblichen Berge an ausgewählten Reviews abschließlich: Hochgeschmackstäler reichen Fundus´, fundierte Überüberblicker selektieren.
Nur zur Problematik im Hause: auf der schreibenden Seite steht es 18:1, beim Layout 3:1- auch der Zonic ist eine klare Männerdomäne, fragt mich bitte nicht, warum... Fragt mich!!!

(P.S.: nütz-ergötzliche Zusätze: Martin Büsser, in Testcard-Vorfront zu finden, ergeht sich in Betrachtungen zu „Lustmord-Mordlust. Das Sexualverbrechen als ästhetisches Sujet im 20.Jahrhundert“, ebenfalls im Ventil Verlag erschienen... der Titel verspricht [eventuell] mehr als zu bekommen ist, die historische Umfassenheit gerät kurz in Prägnanz, Theoretiker (Artaud, Paz, Marcuse, Bataille) sind zur Schnellhand, Schwerdetails dann vor allem zu „American Psycho“- der Roman Bret Easton Allis´-, und „Frisk“ von Dennis Cooper sowie zu Aktuell-Allgemeinem in US-Kunst/Film zu hab-lesen. Soweit mein Teiltauchüberflug bis dato...)

unbekannter Autor

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